Digitale Technologien verändern die Art und Weise, wie Städte und Gemeinden mit ihren Bürgern kommunizieren. Klassische Aushänge und Plakate stoßen dabei schnell an ihre Grenzen, wenn es um Aktualität, Reichweite und Barrierefreiheit geht. Digital Signage bietet Kommunen die Möglichkeit, Informationen zentral, flexibel und in Echtzeit bereitzustellen – und wird damit zum modernen Standard der Bürgerkommunikation.
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Was ist Digital Signage für den kommunalen Bereich?
Digitale Informationssysteme werden für Städte und Gemeinden immer wichtiger, um Bürger schnell, zentral und zeitgemäß zu erreichen.
Definition und Anwendungsziele
Unter Digital Signage für kommunale Dienste versteht man digitale Informationssysteme, die von Städten und Gemeinden eingesetzt werden, um Bürgerinformationen effektiv zu verbreiten. Konkret handelt es sich um vernetzte Bildschirme oder Info-Displays, häufig auch digitale Infotafeln der Stadt genannt, die in öffentlichen Gebäuden oder im Stadtgebiet installiert sind.
Sie zeigen eine Vielzahl von Inhalten – von amtlichen Bekanntmachungen über Veranstaltungsprogramme bis zu Notfallhinweisen – und können zentral gesteuert und in Echtzeit aktualisiert werden.
Unterschiede zu analogen Aushängen und Plakaten
Klassische Aushänge oder Plakatvitrinen erfordern das manuelle Anbringen von Papierausdrucken, die bei neuen Informationen ständig ersetzt werden müssen. Das ist zeitaufwendig und bringt kontinuierlich Druckkosten mit. Digitale Displays können Inhalte hingegen auf Knopfdruck ändern: Aktualisierungen erfolgen schneller und kostengünstiger als das Drucken und Verteilen neuer Materialien.
Relevanz für moderne Bürgerkommunikation
Für die moderne Bürgerkommunikation sind digitale Informationssysteme im öffentlichen Sektor mittlerweile unverzichtbar. Bürgerinnen und Bürger erwarten aktuelle Informationen an den Orten, an denen sie sich aufhalten – sei es im Rathaus, auf dem Marktplatz oder online. Digital Signage ermöglicht genau das: Wichtige Informationen können in Echtzeit und ortsübergreifend verbreitet werden, was die Kommunikation wesentlich beschleunigt.
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Typische Einsatzszenarien in Gemeinden und Städten
Digital Signage kommt im kommunalen Bereich in sehr vielfältigen Szenarien zum Einsatz.
Wartebereiche in Bürgerämtern und Rathäusern
In Wartezonen von Bürgerbüros, Einwohnermeldeämtern oder im Rathausfoyer sorgen digitale Informationsbildschirme für eine angenehme und informative Umgebung. Auf den Bildschirmen laufen aktuelle Nachrichten aus der Stadt, Veranstaltungsankündigungen oder Wetterberichte, sodass die Wartenden die Zeit sinnvoll überbrücken können. Ein solcher Informationsbildschirm im Rathaus kann etwa lokale Nachrichten und Wettervorhersagen einblenden, um die Wartezeit gefühlt zu verkürzen.
Öffentliche Plätze, Haltestellen, Bahnhöfe
Viele Städte installieren öffentliche Infodisplays an zentralen Plätzen oder an Haltestellen und Bahnhöfen, um den Bürgern und Besuchern wichtige Echtzeit-Informationen bereitzustellen. Ein klassisches Beispiel sind digitale Fahrgastinformationsanzeiger: An Bus- und Tramhaltestellen oder Bahnhöfen zeigen elektronische Anzeigetafeln Abfahrtszeiten, Verspätungen und Linieninfos in Echtzeit an.
Schulen, Sporthallen, Bibliotheken und Kulturzentren
Kommunale Einrichtungen profitieren ebenfalls von digitalen Info-Displays. In Schulen oder Volkshochschulen stellen digitale Schwarze Bretter den Schülern und Besuchern aktuelle Hinweise bereit – etwa Stundenplanänderungen, Mensa-Menüs oder Ergebnisse von Schulwettbewerben.
In Sporthallen können elektronische Tafeln Spielstände, Trainingszeiten oder Vereinsnachrichten anzeigen. Bibliotheken nutzen Digital Signage, um auf Veranstaltungen oder neue Medien aufmerksam zu machen: So können beispielsweise Veranstaltungskalender, Neuerwerbungen und Öffnungszeiten auf einem Bildschirm im Eingangsbereich der Stadtbibliothek präsentiert werden.
Katastrophenschutz, Feuerwehr, Polizei und Notfallinformationssysteme
Eine kritische Anwendung von Digital Signage im kommunalen Bereich ist die Notfallkommunikation in öffentlichen Einrichtungen und im Katastrophenfall. Städte und Gemeinden können ihre digitalen Anzeigen in Alarmsysteme einbinden, um bei Gefahrenlagen sofortige Warnmeldungen an die Bevölkerung auszugeben.

Zentrale Funktionen und Inhalte
Auf kommunalen Informationsbildschirmen werden in der Regel zentrale Inhalte wie amtliche Hinweise, Veranstaltungshinweise, Service-Infos und Notfallmeldungen angezeigt.
Bürgerinformationen und amtliche Bekanntmachungen
Digitale Screens übernehmen die Rolle eines digitalen Schwarzen Brettes für den öffentlichen Raum, auf dem z.B. Bekanntmachungen nach Gemeindeordnung, Wahlergebnisse, öffentliche Auslegungen oder Satzungsänderungen präsentiert werden.
In Verwaltungsgebäuden wie Rathäusern oder Landratsämtern wurden hierfür teilweise digitale Anschlagtafeln installiert, die den klassischen Aushang aus Papier ersetzen. So können Bürger vor Ort bequem die aktuellen amtlichen Informationen ablesen, ohne auf Internet oder Amtsblatt angewiesen zu sein.
Veranstaltungshinweise und Öffnungszeiten
Gemeinden können ihr Stadtmarketing digital unterstützen, indem sie auf den Bildschirmen für kommende Events, Feste oder Ausstellungen werben. Das digitale Stadtmarketing via Infodisplay erreicht ein breites Publikum: Wer etwa das Rathaus betritt oder am Marktplatz vorbeikommt, sieht sofort, welche Veranstaltungen in Kürze anstehen – vom Sommerfest bis zur Bürgerversammlung.
Notfallmeldungen und Evakuierungshinweise
Wie bereits im Abschnitt zum Katastrophenschutz beschrieben, sind kommunale Digital-Signage-Netzwerke dafür prädestiniert, im Bedarfsfall Warnungen oder Anweisungen auszugeben. Konkret können z.B. Warnungen des Bevölkerungsschutzes auf städtischen Info-Bildschirmen eingeblendet werden. Diese Notfallkommunikation in öffentlichen Einrichtungen läuft idealerweise automatisiert: Sobald die Leitstelle oder ein Warnsystem Alarm schlägt, erscheint auf den vernetzten Displays eine entsprechende Meldung.
Barrierefreie Inhalte mit Sprache, Piktogrammen und Kontrastmodus
Die Informationen sollen für alle Bürger zugänglich und verständlich sein. Für Barrierefreiheit müssen Displays gut lesbar sein – mit großer Schrift, klarem Kontrast und optionalem Dark Mode für sehbeeinträchtigte Menschen. Neben der visuellen Gestaltung ist auch die Mehrsprachigkeit wichtig. In multikulturellen Kommunen empfiehlt es sich, zumindest die wichtigsten Informationen zweisprachig oder mittels Sprachumschaltung anzubieten.
Integration von Live-Daten (z. B. Wetter, ÖPNV, Verkehr)
Ein großer Vorteil digitaler Informationssysteme ist die einfache Integration von Live-Datenquellen.
- Kommunale Displays können automatisiert relevante Echtzeit-Informationen einbinden, die für die Bürger relevant sind. Häufig sieht man z.B. Wetterdaten auf den Bildschirmen, die stündlich aktualisiert werden: aktuelle Temperatur, Wetterlage und Prognose.
- Auch ÖPNV-Echtzeitdaten sind populär – insbesondere an Haltestellen oder in öffentlichen Gebäuden nahe Verkehrsachsen. So können Rathaus-Infotafeln z.B. anzeigen, wann der nächste Bus oder die nächste Bahn vom nahegelegenen Bahnhof abfährt, basierend auf den Live-Daten des Verkehrsverbunds.
- In größeren Städten fließen zudem Verkehrsmeldungen ins System ein: Hinweise auf Staus, Unfälle oder verfügbare Parkplätze können auf digitalen Stadtinformationsanlagen dargestellt werden, um Autofahrer zu informieren.

Vorteile von Digital Signage in kommunalen Einrichtungen
Die Anschaffung und der Betrieb von Digital-Signage-Lösungen bedeuten für eine Kommune zunächst eine Investition.
Schnellere und zentral gesteuerte Informationsverbreitung
Mit digitalen Informationsbildschirmen kann eine Stadt ihre Bürger deutlich schneller mit Neuigkeiten versorgen als über traditionelle Wege. Änderungen oder dringende Meldungen lassen sich in Sekunden zentral einspielen und erscheinen zeitgleich auf allen verbundenen Displays – ob im Rathaus, im Bürgerhaus oder an der Bushaltestelle.
Reduktion von Druckkosten und Aushanglogistik
Ein sehr praktischer Vorteil ist die Kostenersparnis bei Druck und Logistik. Sobald digitale Displays die herkömmlichen Plakate und Aushänge ersetzen, sinken die Ausgaben für Papier, Druckertinte und Plakatierung. Langfristig werden Kosten für Druck und Distribution von Plakaten und Broschüren eingespart, wie eine kommunale Pilotstudie ergab. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr ständig neue Bekanntmachungen ausdrucken, zuschneiden, laminieren und an diversen Anschlagbrettern verteilen. Stattdessen wird der Content einmal digital erstellt und zentral verteilt.
Erhöhung der Reichweite und Sichtbarkeit von Bürgerinformationen
Digitale Displays sorgen dafür, dass städtische Informationen eine größere Reichweite erzielen. Wo früher Bekanntmachungen vielleicht ungelesen am Schwarzen Brett hingen, ziehen großformatige Bildschirme mit bewegten Inhalten heute Blicke auf sich. Die attraktive Präsentation von Informationen steigert die Aufmerksamkeit und das Engagement der Bürger – Menschen bleiben eher stehen und lesen eine digitale Anzeige als eine unscheinbare Notiz an der Wand.
Interaktive Touchpoints für Anträge, Formulare oder Wartemarken
Moderne Digital-Signage-Lösungen können mehr als nur Informationen anzeigen – sie bieten oft interaktive Funktionen, die den Bürgerservice erweitern. Beispielsweise gibt es Touchscreen-Terminals im Rathaus, an denen Bürger Formulare digital abrufen oder Anträge direkt am Bildschirm stellen können. Solche interaktiven Touchpoints fungieren als digitales Service-Terminal: Der Bürger kann per Fingertipp das Wunschdokument auswählen, es ausdrucken oder auf sein Smartphone laden, ohne in der Schlange am Infoschalter warten zu müssen.
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Technische Voraussetzungen und Integration
Damit Digital Signage im öffentlichen Sektor zuverlässig funktioniert, müssen bestimmte technische Voraussetzungen erfüllt sein und die Systeme sinnvoll in die bestehende Infrastruktur der Kommune integriert werden.
Robuste Indoor- und Outdoor-Displays für öffentlichen Einsatz
Kommunale Digital-Signage-Installationen stellen hohe Anforderungen an die Hardware. Die Displays sind oft viele Stunden am Tag in Betrieb und teils rauen Bedingungen ausgesetzt. Daher kommen robuste professionelle Displays zum Einsatz, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind. Für den Outdoor-Bereich benötigt man wetterfeste Gehäuse: Die Bildschirme müssen Regen, Schnee, Hitze und Kälte trotzen, ohne zu beschlagen oder zu überhitzen.
Cloud-basiertes CMS zur zentralen Steuerung
Herzstück jeder Digital-Signage-Lösung ist die Inhaltsverwaltung. Für Kommunen empfiehlt sich ein Cloud-CMS, mit dem alle Displays zentral gesteuert werden können. Über eine solche Software – die entweder bei einem Dienstleister gehostet oder auf städtischen Servern betrieben wird – lassen sich Inhalte hochladen, gestalten, planen und den einzelnen Bildschirmen zuweisen.
Integration in Alarmsysteme und Stadtinformationsportale
Damit Digital Signage seine volle Wirkung entfaltet, sollte es mit bestehenden IT-Systemen der Kommune verknüpft werden. Eine wichtige Schnittstelle ist das Alarmsystem bzw. der städtische Warnmeldungsdienst. Ziel ist, dass im Notfall eine Warnmeldung automatisch auch die öffentlichen Displays erreicht, ohne separaten Aufwand – quasi ein nahtloses Notfall-Informationssystem. Wie zuvor erläutert, können moderne Plattformen Alarmmeldungen auf Knopfdruck an alle oder ausgewählte Geräte schicken.
WLAN/LAN-Verbindung oder LTE-Modul für mobile Standorte
Eine oft unterschätzte technische Voraussetzung für Digital Signage ist die Netzanbindung. Damit Inhalte aktualisiert werden können und Live-Daten fließen, brauchen die Displays eine stabile Internet- oder Netzwerkverbindung. In städtischen Gebäuden wird meist ein kabelgebundener LAN-Anschluss oder das kommunale WLAN genutzt, um die Player-PCs der Bildschirme online zu bringen.
Schwieriger wird es bei mobilen oder dezentralen Standorten – etwa einem Display auf dem Marktplatz oder in der Fußgängerzone, wo kein einfaches LAN-Kabel hinführt. In solchen Fällen kommen LTE- bzw. 5G-Module zum Einsatz: Die Infostelen-/ besitzen eine Mobilfunkanbindung und erhalten über das Handynetz ihre Updates. Das ermöglicht z.B. auch temporäre Installationen, die flexibel aufgestellt werden können.

Beispiele aus der Praxis
Zur Veranschaulichung hier einige Beispiele aus der Praxis, wie Digital Signage in Kommunen konkret umgesetzt wird.
Digitale Infotafeln im Eingangsbereich von Rathäusern
Viele Städte haben im Rathausfoyer oder direkt am Eingang digitale Infotafeln installiert, um Bürger und Besucher willkommen zu heißen und zu informieren. So ein Informationsbildschirm im Rathaus zeigt beispielsweise an, welche Abteilungen wo zu finden sind, welche Dokumente man für bestimmte Anträge benötigt oder wer heute Dienst hat.
Notfallkommunikation auf öffentlichen Displays bei Unwetterlagen
Die Leistungsfähigkeit von Digital Signage zeigt sich besonders in Ausnahmesituationen. Ein eindrückliches Beispiel ist die Nutzung öffentlicher Displays während schwerer Unwetter. Mehrere Städte in Deutschland haben in den letzten Jahren ihre Warn- und Informationskonzepte um digitale Kanäle erweitert. Wenn etwa eine Orkanwarnung oder akuter Hochwasseralarm eingeht, können heute nicht nur Sirenen heulen und Push-Nachrichten senden, sondern auch die städtischen LED-Wände und Infotafeln entsprechende Warnungen anzeigen
Veranstaltungswerbung und lokale Hinweise in Kulturzentren
Kommunale Kultur- und Begegnungszentren setzen vermehrt auf digitale Bildschirme, um ihre Besucher zeitgemäß zu informieren. Ein Kulturzentrum in städtischer Trägerschaft hat oft ein vielfältiges Programm, das auf klassische Weise mit Plakaten beworben wurde. Durch Digital Signage kann diese Werbung nun ansprechender und flexibler gestaltet werden.
FAQ
Digitale Displays ermöglichen es, Inhalte zentral und nahezu in Echtzeit zu aktualisieren – von Terminänderungen bis zu automatischen News- oder Wetterfeeds.
Barrierefreie Informationsdisplays sollten klare Schriftarten mit hohem Kontrast nutzen, bewegte Inhalte sparsam einsetzen, wichtige Infos lange genug sichtbar halten, Mehrsprachigkeit und einfache Sprache berücksichtigen, Symbole und ggf. Text-to-Speech einbinden und so positioniert sein, dass sie für alle Menschen gut zugänglich sind.
Ja, eine Integration ist nicht nur möglich, sondern bereits gängige Praxis: Schnittstellen zu Veranstaltungsdatenbanken, Bürgerservice-Portalen, Alarm- und Notfallsystemen sowie Echtzeitquellen wie Wetter oder ÖPNV sorgen für aktuelle Inhalte, während offene APIs sicherstellen, dass sich die Displays nahtlos in Smart-City- und IoT-Strukturen einfügen und bestehende digitale Angebote sinnvoll ergänzen.
Die Sicherheit kommunaler Digital-Signage-Systeme umfasst sowohl den physischen Schutz (robuste Gehäuse, Sicherheitsglas, Kameras, Sensoren) als auch die IT-Sicherheit (Verschlüsselung, Zugriffskontrollen, DSGVO-Konformität, regelmäßige Updates), ergänzt durch Maßnahmen zur Betriebssicherheit wie Notstrom, automatisches Neustarten und proaktives Monitoring durch erfahrene Anbieter.
Auch kleine Gemeinden profitieren von Digital Signage: Dank skalierbarer und oft kostengünstiger oder gesponserter Lösungen lassen sich bereits mit einzelnen Displays – etwa vor dem Rathaus oder im Bürgerbüro – Bürgerinformationen modern und effizient verbreiten, wobei sich Systeme jederzeit zu größeren Netzwerken erweitern lassen.




